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Historie des Bäderwesens
Mecklenburg-Vorpommern kann auf eine mehr als 200-jährige Bäder- und Tourismusgeschichte zurückblicken. Alles begann, als 1793 Großherzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin nahe seiner Sommerresidenz Bad Doberan das Seebad Heiligendamm gründete. Adel und Aristokratie begeisterten sich schnell
für einen Aufenthalt an der Ostsee. Pommersche Großgrundbesitzer
und Berliner Bankiers gründeten sogar eine Aktiengesellschaft
für den kommerziellen Badebetrieb, ab ca. 1830 konnte
sich jeder Besserverdienende an der See einquartieren. 1824 wurde in Swinemünde auf der Insel Usedom die erste Badesaison eröffnet. Heringsdorf, Zinnowitz und Ahlbeck folgten kurz darauf. Feriengäste der königlichen und kaiserlichen Familien werteten die Seebäder erheblich auf und halfen das Baden "ge-sellschaftsfähig" zu machen. 1822 wurde in Bad Sülze erstmals die vor Ort geförderte Sole zur Heilung von Atemwegs- und Hauterkrankungen verabreicht. 1901 gab man dem Badewasser auch Torf aus dem nahen Grünlandmoor bei. In Bad Doberan wurden bereits seit 1825 Moorbäder zu Heilzwecken verschrieben. Weitere Kurorte entstanden im Binnenland 1845 am Plauer See, 1855 in Feldberg und 1862 in Bad Kleinen. Ihre Blütezeit erlebte die Sommerfrische
in Mecklenburg und Vorpommern jedoch erst mit der Reichsgründung
1871. Innerhalb von 25 Jahren entstanden hier drei Dutzend
Ostseebäder. Um 1900 zählte man an der Ostseeküste
Mecklenburgs und Vorpommerns 25 Badeorte, bis zum Ausbruch
des ersten Weltkrieges waren es bereits 40 Ostseebäder.
1936 begannen die Nationalsozialisten in Prora auf Rügen mit dem Bau des Kraft-durch-Freude-Bades. Nach dem zweiten Weltkrieg war dem Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern vorübergehend die Basis entzogen. Hotels und Pensionen waren oft zerstört oder vielerorts für die Unterbringung der Flüchtlinge und Umsiedler genutzt worden. Nach der Gründung der DDR 1949 begann sich die Situation allmählich zu ändern. Bereits 1946 war die Einheitsgewerkschaft mit der Schaffung von Urlaubs- und Erholungsstätten für die Mitglieder beauftragt worden, das Land entwickelte sich erneut zur Urlaubsregion. Nach der deutschen Wiedervereinigung
hat Mecklenburg-Vorpommern einen tiefgreifenden Strukturwandel
miterlebt. Seit der Wende wurden in die touristische Infrastruktur
mehrere hundert Millionen Euro investiert.
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